Von der Insel Nosy be fuhren wir mit einem Motorboot rüber nach Nosy Iranja. Die Fahrt war sehr angenehm, denn die Aussicht war herrlich.
Auch diesesmal entdeckten wir mehrere Schildkröten vom Boot aus.
Und dann kam sie immer näher: die Schildkröten Insel. Oder eher die zwei Inseln, verbunden miteinander durch einen schmalen Sandstreifen, der bei Flut komplett verschwand und so mit die Insel in zwei teilte.
Je näher wir kamen umso größer wurden meine Augen! Mehrfach sahen wir die Schildkröten dicht am Boot vorbeitauchen. Der Sand war so unglaublich hell und das Meer so wunderschön klar in seinem strahlenden türkis! Ein Paradies auf Erden!
Der Strand wo wir anlegten, war noch komplett leer. Wir waren die Ersten, die an Land gingen. Und wir waren die Einzigen, die auf der Insel blieben. Zwei Nächte hatten wir auf Nosy iranja mit Halbpension gebucht.
Wir schleppten also unser Gepäck zum nächsten Strand, durch das kleine Dorf, auf der anderen Seite der Insel. Dort standen mehrere kleine Bambuszelte/ Bungalows direkt an dem Strand!
Und dort bekamen wir unseren schönsten Ausblick im ganzen Urlaub präsentiert. Die Palmen am Strand waren wunderschön hoch gewachsen und unterstrichen das Paradiesgefühl.
Unser Honeymoon Bungalow war netterweise auch noch mit Palmblättern und Blüten dekoriert worden! Traumhaft. Ich war SPRACHLOS!
Unser erster Gedanke war: schnorcheln! Denn wir wollten so gerne mit den Schildkröten schwimmen, dessen Panzer gut eine Länge von 1 Meter hatten.
Und so ging es ins Wasser. Eine Stunde lang sahen wir NIX, außer Seegras und Steinen.
Dennoch waren wir noch nicht entmutigt, wir hatten so viele Schildkröten vom Boot ausgesehen... Irgendwo werden sie wohl auch sein.
Wir waren extra im Juli auf Nosy Iranja, der beste Zeitpunkt um Schildkröten zu sehen, denn es wie die Zeit wo die Meeresschildkröten ihre Eier am Strand ablegen.
Wir bekamen nach dem erfolglosen Schnorcheln erstmal unser Mittagessen. Ein kleiner einfacher Holztisch wurde extra für uns zwei ein bisschen Abseits unter einer Palme platziert, mit dem Blick direkt aufs Meer. Wie könnte man seine frischen Garnelen besser genießen?
Dieser kleine Strand war so ruhig und idyllisch... paradiesisch eben:-)
Ungewohnt war die Dusche und WC, gebaut auf einem kleinen hoch gelegten Holzhäuschen. Auch von hier gab es einen freien Blick aufs Meer und auf die andere Seite ins Grüne. Es gab nur kaltes Wasser und ein paar nette Eidechsen leisteten uns auch hier Gesellschaft. Ein bisschen Dschungelabenteuer eben.
(Auch hier hatten wir keine Steckdosen...wir bekamen nur eine batteriebetriebene Glühbirne für unseren Bungalow.)
Nach dem herrlichen Mittagessen starteten wir einen neuen Versuch und gingen dieses Mal an dem ersten Strand ins Wasser, wo wir morgens mit dem Boot angekommen waren.
Und wir wurden belohnt! Vier große Meeresschildkröten kreuzten unseren Weg beim Schnorcheln. Elegant, fast schwerelos, schwebten sie durch das klare Wasser. Ich hätte ihnen ewig folgen können!
Doch diese großen Tiere waren unglaublich schnell unterwegs...und nach zwei Stunden waren unsere Kräfte aufgebraucht.
Mit strahlenden Gesichtern kehrten wir zu unserem Strand zurück. Wir waren so unfassbar glücklich...und dankbar für diese herrliche Natur! Diese Welt ist einfach zu schön!
Beim Abendessen wurden wir mit einem Lagerfeuer am Strand überrascht. Joliout versuchte wirklich unsere Flitterwochen so unvergesslich wie möglich zu machen!
Diesmal gab es frischen Hummer für uns mit so vielen Beilagen, dass wir gar nicht wussten, was wir zuerst probieren sollen.
Gekrönt wurde das Ende dieses Tages mit ein bisschen frischen Cocopunch am Lagerfeuer.
Doch war unser Abenteur an diesem Tag noch nicht zu ende...um Mitternacht hörten wir Joliout nach uns rufen: "Isy und Mike? Möchtet ihr sehen wie Schildkröten ihre Eier legen?"
Was für eine Frage! Wir zogen uns schnell an und liefen barfuß im Dunkeln hinter Joliout her... voller Aufregung. Der Vollmond erhellte den weißen Sand so stark, dass es selbst in der Nacht nicht ganz dunkel wurde. Alles sah so mystisch schön aus im Mondlicht.
Wir wurden zu einem weiteren Strand geführt. Von weitem konnten wir ein Licht erkennen. Dort angekommen sahen wir einen Mann, der neben einer Schildkröte hockte und die Länge ihres Panzers misste und 99 cm notierte. Dieser Mann sorgte für die Nester der Schildkröten und das die kleinen Babys sicher das Wasser erreichen, wenn sie schlüpfen.
Ganze drei Schildkröten waren diese Nacht an Land gekrochen (die Spuren im Sand sahen aus wie von einem Trecker) um ihre Nester zu budeln und ihre Eier zu legen. Die erste Schildkröte kehrte erst nach zwei Stunden Arbeit völlig erschöpft ins Wasser zurück. BEINDRUCKEND!
Ich war zum zweiten Mal sprachlos. Fasziniert von Mutter Natur. Und ein weiteres mMl war ich so dankbar dieses mit erleben zu dürfen!
Und dabei kam unser bestes Erlebnis noch!
Als wir am ersten Tag in Diego Suarez landeten, fragte uns Joliout warum wir uns gerade den Norden von Madagaskar ausgesucht hatten?
"Wir möchten so gerne sehen wir die Babyschildkröten schlüpfen!"- war meine Antwort. Und Joliout sah mich irritiert an und sagte:"Oh, die hab ich selber noch nie gesehen."
Mist!!!- das war mein erster Gedanke. Mir wurde von Madagascartours versichert, wir würden auf Nosy Iranja welche sehen können...
Und dann war es Joliouts Mühe zu verdanken, dass dieser Traum doch noch wahr wurde!
Seit der ersten Minute, wo wir auf der Insel angekommen waren, hatte er sich bemüht und sich erkundigt, wie es möglich wäre meinen Wunsch zu erfüllen...nur wussten wir davon nichts!
Er hatte es geschafft den Mann ausfindig zu machen, der die Nester auf der zweiten kleinen Insel bewachte. Dort war ein Naturschutzgebiet, welches nicht ohne Begleitung betreten werden durfte. Und dieser Mann war bereit uns dorthin mitzunehmen und uns die Babyschildkröten zu zeigen.
Als Joliout uns das berichtete, wusste ich gar nicht, wie wir uns jemals für diesen Einsatz bedanken könnten!!!
Wir fuhren also los mit einem kleinen Boot rüber zum Naturschutzgebiet. Und wurden dort zu einem der Schildkrötennester geführt. Auf einem Stück Holz stand dort das Datum, wann die Eier gelegt worden waren. 11.05.2017.
Der nette "Schildkrötenmann" erzählte uns dabei etwas mehr über die Schildkröten. Z. B. das sie immer zum Eier legen an den Strand zurückkehrten, wo sie selbst geschlüpft waren. Leider waren die Nester bedroht, von Krebsen und auch vom Meer.
Wenn die Nester zu nah am Wasser gebuddelt werden, kann es passieren, das die Flut die Eier weg spült.
Während er erzählte, fing er an im Sand zu budeln. Ich dachte er wollte uns vielleicht zeigen, wie so ein Ei aussieht, aber falsch gedacht! Was zum Vorschein kam, waren zwar Eierschalen, aber leer. Und ein bisschen tiefer waren sie dann da! Die geschlüpften Babyschildkröten. Sobald sie mit dem Sand in Berührung kamen, ging es los... die Kleinen fingen an sich zu bewegen, und zwar automatisch in die richtige Richtung! Ab ins Meer!
Ihr hättet mein Grinsen sehen müssen...ich hätte es gerne selbst gesehen...ich war hin und weck!
Ein großer Traum, ein großer Wunsch erfüllte sich!!!
Ich rannte am Strand hin und her, um auch jede einzelne kleine Babyschildkröte zu begutachten. 25 kleine Tierchen waren geschlüpft.
Und dann kam der große Moment. Am Wasser angekommen, wurden die Kleinen von den Wellen mit genommen. Ich hüpfte auch hier mit ins Wasser, um mitzuerleben wie 25 neue kleine Schildkröten losschwammen um die Welt zu entdecken!!!
In einigen Jahren werden ein Paar von ihnen zurückkehren an diesen Strand, um ihre eigenen Eier hier zu legen.
Die Natur ist doch unglaublich!
Wir durften zum Abschluss noch einmal am Strand entlang die Insel erkunden. Dabei entdeckten wir unzählige markierte Nester.
Langsam zog sich der blaue Himmel aber mit Wolken zu und wir konnten sehen, wie es am Festland gegenüber anfing zu regnen.
Wir machten uns also zu Fuß auf den Weg zurück zu unserem Bungalow. Die Ebbe war aber noch nicht da- das hieß der Streifen Sand war noch unter Wasser.
Wir hielten unsere Taschen hoch über Kopf und marschierten los. Es war ein Spaß den Wellen auszuweichen, wo sie doch hier von rechts und links zusammen trafen und das Wasser in alle Richtungen spritze.
An unserer Lagune angekommen bekamen wir noch ein Naturschauspiel zu Gesicht. Einen großen Regenbogen! Und ein paar Minuten erkannte man sogar noch einen Zweiten, direkt darüber. Fantastischer Abschluss für diesen Tag im Paradies.
Wir genießten noch einen weiteren Sonnenuntergang am Meer. Unsere Insel war vom Regen verschont geblieben. Und je dunkler es wurde, umso mehr von den großen Flughunden tauchten aus dem Dschungel auf, um auf Nahrungssuche zugehen. Ein toller Anblick -ein toller Tag!
Diese Nacht hatten wir den Strand auch noch ganz für uns alleine! Wir waren die einzigen Gäste in den Bungalows.
Wir setzten uns im Mondlicht an den Strand und ließen die ganzen Eindrücke Revue passieren.
Madagaskar- du hast uns verzaubert!
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Ich wünsche dir eine gute Reise und bleib gesund!
Deine Isy
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Hinweis: Diese Reise nach Madagaskar habe ich komplett selbst organisiert und finanziert, ohne jede Kooperationen.
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